Das fakultätsübergreifende Projekt der Universität Passau zur Lehr- und Strukturentwicklung in der Lehrerbildung im Rahmen der zweiten Förderphase der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB), vereint unter dem Dach des Zentrums für Lehrerbildung und Fachdidaktik (ZLF) eine Vielzahl an Beteiligten.
Das Projekt gliedert sich in verschiedene Arbeitsfelder auf, die inhaltlich und strukturell miteinander vernetzt sind. Die im Projekt entwickelten defragmentierenden Konzepte verschiedener Fächer und Fachverbünde werden unter anderem als innovative Unterrichtsbausteine für Schule und Hochschule in Form von Open Education Resources (OER) zur Verfügung gestellt. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsfeld zur Schulkooperation werden sie zudem im Rahmen von Lehrerfortbildungen und Workshops einem kritischen Praxistest unterzogen. Das in der ersten Förderphase eingerichtete Didaktische Labor (DiLab) bietet Lehrenden und Studierenden innerhalb der Lehrerbildung zusammen mit dem im Aufbau befindlichen OER-Lab viele Möglichkeiten, im Klassenzimmer oder Lehrerzimmer der Zukunft moderne Lehre zu erproben sowie OER-Produkte zu entwickeln und gestalten. Die Lehrenden werden zudem in der Konzeption, Durchführung und Auswertung evidenzbasierter Evaluationen zu den Effekten ihrer Lehrangebote unterstützt.
Im neu gegründeten interdisziplinären Lenkungskreis sind neben dem projekteigenen Steuerungsteam auch der ZLF-Vorstand sowie die ZLF-Abteilungen vertreten. Insbesondere durch die Beteiligung der Studiengangskoordination Lehramt, der Studierendenvertretung Lehramt sowie der Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Ethik werden Informationen über den Projektverlauf und Impulse für die Weiterentwicklung der Lehrerbildung an relevante Gremien weitergetragen. Durch die enge Verklammerung mit den ZLF-Strukturen wird zudem die nachhaltige Verankerung der strukturbildenden Maßnahmen durch professorale Mitglieder sichergestellt.
Dank umfassender Digitalisierungsvorhaben der Bibliotheken und digitaler Editionsprojekte zur mittelalterlichen Literatur liegen uns zahlreiche Handschriften als frei verfügbare Digitalisate vor. Dies ermöglicht eine intensive Beschäftigung mit diesen historischen Artefakten in Forschung und Lehre: Studierende erhalten Einblicke in die Materialität und Medialität mittelalterlicher Überlieferung und setzen sich fundiert mit deren multimodalen Gegebenheiten und daraus resultierenden Fragestellungen auseinander. Mithilfe digitaler Medien lassen sich darüber hinaus vielfältige produktionsorientierte Lehr-/Lernprozesse bei den Studierenden anregen – darauf liegt ein Fokus unserer Arbeit im Projekt. (Prof. Dr. Andrea Sieber)
Die Professur für Ältere Deutsche Literaturwissenschaft widmet sich der Erforschung der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters und der frühen Neuzeit in ihren literatur-, kultur-, sozial- und wissensgeschichtlichen Kontexten. Neben Schwerpunkten in kulturwissenschaftlichen Ansätzen, Mediengeschichte und Medientheorie sowie der Rezeption des Nibelungen-Mythos liegt ein besonderes Augenmerk auf der didaktischen Vermittlung der Forschungsgegenstände im außeruniversitären Bereich, insbesondere im Deutschunterricht.
Im Rahmen der transdisziplinären Zusammenarbeit mit den anderen Fächern des Teilvorhabens Text – Bild – Medien streben wir eine Verbesserung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung durch die Entwicklung, Erprobung und nachhaltige Implementierung innovativer Lehr-/Lernformate an, die den integrativen Erwerb fachwissenschaftlicher, fachdidaktischer und medienbezogener Kompetenzen ermöglichen. Digitale Medien sind dabei zugleich Lerngegenstand und Lernmedium: Im Sinne der Förderung von Digital Literacy lässt die geschichtliche Betrachtung von Text-/Medien- und Text-/Bild-Beziehungen den tiefgreifenden Wandel durch die Digitalisierung hinsichtlich der medialen Umbrüche historisch erfahrbar werden. Darüber hinaus unterstützen digitale Medien und Werkzeuge die kompetenzorientierten Lehr-/Lernprozesse.
Um die multimodale Erschließung historischer Verbundmedien nachhaltig in die Lehrerinnen- und Lehrerbildung sowie Schulpraxis zu implementieren, werden Unterrichtsbausteine und freie Lehr-/Lernmaterialien (Open Educational Resources) zur kompetenzorientierten Beschäftigung mit mittelalterlicher Literatur im Deutschunterricht verschiedener Schulformen und Jahrgangsstufen entwickelt. In den Projektseminaren der Älteren Deutschen Literaturwissenschaft entwerfen Lehramtsstudierende auch selbst digitale Lehr-/Lernmaterialien zu historischen Text-Bild-Medien – der besondere Mehrwert einer Integration mittelalterlicher Literatur in den Deutschunterricht wird so für die angehenden Lehrkräfte erfahrbar.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Andrea Sieber (Professurinhaberin), Julia Siwek (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Digitally enhanced teacher training is a way for us to make our students – and thus future generations of teachers and learners – understand the world we live in. This entails the understanding of how – and why – a media message is constructed as well as its impact on the world. Understanding here implies the decoding of such media messages and their critical reflection. (Prof. Dr. Karsten Fitz)
Der Schwerpunkt unserer deutlich kulturwissenschaftlich und interdisziplinär ausgerichteten wissenschaftlichen Arbeit liegt in den Bereichen Native American Studies, Theorien kultureller Begegnungen, kulturelles Gedächtnis, Visual Culture Studies, politische Kultur sowie Konzepte der Vermittlung amerikabezogener Themen im Englischunterricht.
Im Rahmen des Projekts widmet sich unsere Arbeit dem Thema Political Communication in the Digital Age. Ein zentrales Anliegen stellt hierbei die Befähigung unserer Studierenden zum kritisch-reflektierten Umgang mit digital vermittelter politischer Kommunikation im englischsprachigen Raum dar, besonders in Bezug auf die USA, der ihre Handlungsentscheidungen als zukünftige Lehrkräfte nachhaltig um ein Bewusstsein für die Wirkungsmechanismen digitaler und sozialer Medien anreichert. Diese Handlungsentscheidungen sind besonders für Bildungskontexte relevant, da durch sie Wissen erzeugt, transportiert und gesichert wird. Dem hier implizierten Zusammenfall rezeptions- und produktionsbezogener Kompetenzen wollen wir in unserer Lehre durch aktuelle Themen – von Hashtag Activism bis Viral Media – und abwechslungsreiche Methoden sowie die Einbindung von Phasen zur reflektierten Mediengestaltung Rechnung tragen.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Karsten Fitz (Professurinhaber), Florian Zitzelsberger (Ehemaliger Mitarbeiter, nahtloser Wechsel an das Gymnasium Unterföhring)
Die Arbeit der Amerikanistik/Cultural and Media Studies im Teilvorhaben Political Communication in the Digital Age stützt sich in Lehre und Forschung auf Ansätze der Information and Media Literacy (IML), wobei für uns besonders die Medialität der Welterschließung und Kulturerfahrung im Vordergrund steht. Unsere Arbeitsschwerpunkte fokussieren dabei drei für IML konstitutive Säulen: Konstruktivität, Historizität, Kulturalität.
Social Media und (anti-)hierarchische politische Kommunikation im digitalen Raum
Soziale Medien begleiten Lernende wie Lehrende im Alltag und stellen damit einen niedrigschwelligen Zugang zum Themenkomplex politische Kommunikation im digitalen Zeitalter dar. So zeigen uns soziale Medien die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Zusammenlebens und politischer Teilhabe im digitalen Raum auf und erlauben einen differenzierten Blick auf Gesellschaft und Politik online wie offline. Von besonderem Interesse sind in diesem Schwerpunkt die potenziellen Einflüsse sozialer Netzwerke auf sowie ihre Rolle als Medium politischer Kommunikation, besonders im Vergleich zu anderen Massenmedien. Um eine Onlineumgebung kompetent zu navigieren, benötigt das Individuum rezeptive wie produktive Fertigkeiten im Sinne der prosumer-Kultur, die wir durch unsere Modellseminare, die Projektphasen der Studierenden integrieren, stärken wollen.
Der Kanon als Politikum und alternative Wissensbestände im digitalen Zeitalter
Kanonisierung ist für die spätere Unterrichtspraxis unserer Studierenden ein wichtiger Begriff, der jedoch eines reflektierten Umgangs bedarf. Da das Bild, das ein Kanon zeichnet, immer das Resultat normativ-selektiver Verfahren ist (politisch relevante Entscheidungen), wollen wir Studierende dazu einladen, die Deutungshoheit kanonisierter Wissensbestände zu hinterfragen und sich mit alternativem Wissen auseinanderzusetzen oder alternatives Wissen durch eigenständige Medienproduktion zugänglich zu machen. Digitalisierung beeinflusst sowohl die Generierung als auch die Dissemination von Wissen und stellt daher einen produktiven Kontext für Interventionen in die amerikanische Literatur- und Kulturgeschichtsschreibung dar. Gleichzeitig bergen digitalisierungsbedingte Veränderungen Gefahren (z. B. die Verbreitung von Fake News), für die ein kritisches Reflexionsvermögen als Teil einer IML unabdingbar ist.
Digitalisierung, Performativität und Diversität
Erstere beiden Schwerpunkte befassen sich beide implizit bereits mit dem dritten Schwerpunkt, Digitalisierung und Diversität. Soziale Medien, besonders in ihrem Bezug zur gelebten Wirklichkeit, werfen Fragen nach politischer Repräsentation auf, sie erzeugen dort Sichtbarkeit und Präsenz, wo etablierten Wissensbeständen eine bewusste Absenz attestiert werden kann. Wir nehmen diese Dynamik zum Ausgangspunkt, um unter Einbezug des Konzepts der Performativität politische Kommunikation als interpersonelles und prozesshaftes Phänomen zu untersuchen. Im digitalen Raum entstehen so Handlungs- und Verhandlungsmöglichkeiten, die eine Grundlage für Partizipation darstellen können. Darüber hinaus greifen wir in der Zusammenschau von Digitalisierung und Performativität medientheoretische (z. B. über die Ontologie von performance und Medium) sowie kulturwissenschaftliche Fragestellungen (z. B. über Repräsentation und Intersektionalität) auf.
Viral Media
Einen weiteren aktuellen Schwerpunkt bildet die Auseinandersetzung mit den oben genannten Punkten in Bezug auf die Coronavirus-Pandemie. Wendungen wie „viral gehen“ (going viral) sind im Kontext digitaler Medien inzwischen fester Bestandteil unseres Vokabulars. Aus amerikanistischer Perspektive ist es für uns wichtig, das Wort „viral“ ernst zu nehmen und in aktuellen, aber auch vergangenen, kulturellen Kontexten zu verorten, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was wir eigentlich meinen, wenn wir von „Viralität“ sprechen, und was wir damit (gewollt oder ungewollt) über die Medienlandschaft und die US-amerikanische Kultur aussagen
Mathematische Inhalte sind auf vielfache Weise miteinander verknüpft. Besonders im Blick auf die historische Genese von Konzepten lässt sich das Beziehungsgeflecht mathematischer Inhalte offenlegen.
Für ein authentisches Bild von Mathematik sollen Inhalte zusammenhängend, aufeinander aufbauend und nicht isoliert voneinander gelernt werden. Nur so kann ein tragfähiges Wissensnetz entstehen. (Prof. Dr. Matthias Brandl)
Durch die Orientierung am genetischen Prinzip knüpft der Unterricht an die Erfahrungswelt der Lernenden an, berücksichtigt Entwicklungs- und Verständnisstufen und entwickelt neue Lerninhalte auf der Basis dieses Vorwissens. Der Fokus liegt weniger auf der fertigen Mathematik als auf dem Prozess der Entstehung. Berücksichtigt man die geschichtliche Entwicklung, so spricht man vom historisch-genetischen Prinzip. Dies bietet die Chance historische Persönlichkeiten und kulturelle Errungenschaften anzusprechen, die ihrerseits Mathematik geprägt haben, aber auch von dieser geprägt wurden.
Der Digital Turn bietet eine Gelegenheit, das Bild von Schule, Lernen, Forschen und letztlich auch Mathematik positiv zu gestalten. Die Möglichkeiten einer digitalen Welt sind vielfältig: Informationen sind jederzeit abrufbar, digitale Tools unterstützen die Vorstellungskraft, Visualisierungen ermöglichen ein realitätsnahes Entdecken uvm. Insgesamt entsteht somit die Möglichkeit Schule offener zu gestalten, sodass ein flexibleres Arbeiten und Entdecken möglich wird.
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieb Felix Klein das Problem der doppelten Diskontinuität, mit dem man in der Lehrerbildung konfrontiert ist. Dabei stellte er unter anderem fest, dass das fehlende Bewusstsein von Verbindungen zwischen mathematischen Inhalten der Schule und Inhalten der Universität dazu führt, dass angehende Lehrkräfte nach ihrem Universitätsabschluss doch wieder in die traditionelle Unterrichtskultur zurückfallen, obwohl sie an der Universität mit besseren Alternativen vertraut gemacht wurden.
Um dem Problem der doppelten Diskontinuität entgegenzuwirken, konzipieren und evaluieren wir interaktive mathematische Landkarten, die für das Selbststudium der Studierenden und für den Einsatz in Veranstaltungen geeignet sind. Am (historisch-)genetischem Prinzip orientiert, können Verbindungen zwischen Schulinhalten und Hochschulinhalten aufgezeigt werden, sodass beide nicht voneinander losgelöst betrachtet werden. Erkenntnisse und Kompetenzen aus den Fachvorlesungen können auf diese Weise für den Schulunterricht nutzbar gemacht werden.
Die interaktiven mathematischen Landkarten sind als vernetzendes, digitales Learningtool gedacht, das Lernende selbstständig bedienen, und so auf eine für sie angenehme Art und Weise (Text und Video), Inhalte betrachten können, die für sie interessant erscheinen oder mit denen sie in ihren Fachveranstaltungen in fertiger Form in Berührung gekommen sind. Das dadurch entstehende Wissen über die Genese eines mathematischen Inhaltes kann entscheidend zum Verständnis und der Bedeutungszumessung eines Konzepts beitragen.
Darüber hinaus begünstigt das Einbeziehen der Entwicklungsgeschichte der Mathematik ein akkurates Bild von Mathematik als sich entwickelnde Wissenschaft.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Matthias Brandl (Professurinhaber), Dr. Urs Hackstein (Wissenschaftlicher Mitarbeiter), Florian Obermüller (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)
Digitally enhanced‘ bedeutet für uns, den Konstruktcharakter von Medien sowohl in der inhaltlichen Ausrichtung der angebotenen Seminare zu fokussieren als auch mittels deren didaktischer Umsetzung hervorzuheben. (Romina Seefried)
Der Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft vermittelt in allen Lehramtsstudiengängen neben literaturwissenschaftlichen und literarhistorischen Kompetenzen aufgrund seiner semiotischen Ausrichtung elementare Medienkompetenzen, das bedeutet Fähigkeiten zum grundlegenden Verstehen medialer Äußerungen in literarischen, audiovisuellen und anderen Formen und ihrer kommunikativen Funktionsweise im kulturellen, sozialen und ideologischen Kontext.
Medienübergreifende Forschungsschwerpunkte sind:
Im Projekt arbeitet die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien an der Entwicklung fachwissenschaftlicher Kompetenz. Studierende erlernen, Text-Bild-Medien unter Berücksichtigung des literatur- und mediensemiotischen Beschreibungsinventars zu analysieren. Im Fokus steht darüber hinaus die kritische Reflexion des literatur- und mediensemiotischen Zugangs für die Gestaltung schulischer Lehr-Lern-Prozesse. Die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft gestaltet offene Bildungsmaterialien in Form von Open Educational Resources (OER).
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Hans Krah (Lehrstuhlinhaber), Romina Seefried (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Die Digitalisierung ist ein ubiquitäres Phänomen und damit auch Teil unserer Lehre und Forschung. Die Analyse sprachlicher Daten mit Hilfe digitaler Werkzeuge ist dabei in der Sprachwissenschaft im Rahmen der Korpuslinguistik seit langem fest etabliert. Mit der Ausbreitung der Digitalisierung ist für uns der Zugang zu umfangreichen authentischen Sprachdaten allerdings erheblich leichter geworden, wie sich auch die Möglichkeiten zu deren Analyse erweitert haben. Dazu sind neue inhaltliche Untersuchungsbereiche im weiten Feld der digitalen Kommunikation und ihrer kritischen Reflexion entstanden. Die Digitalisierung eröffnet damit erweiterte Perspektiven für Lehrinhalte und Lehrformen. (Prof. Dr. Daniela Wawra)
“A digital citizen is someone who, through the development of a broad range of competences, is able to actively, positively and responsibly engage in both on- and offline communities, whether local, national or global. As digital technologies are disruptive in nature and constantly evolving, competence building is a lifelong process that should begin from earliest childhood at home and at school, in formal, informal and non-formal educational settings. […] Competent digital citizens are able to respond to new and everyday challenges related to learning, work, employability, leisure, inclusion and participation in society, respecting human rights and intercultural difference.” (Council of Europe, Digital Citizenship Education Handbook, 2019)
In diesem Rahmen möchten wir mit unserem Teilvorhaben einen Beitrag leisten. Generell kann unsere Forschung im Bereich der Soziolinguistik verortet werden. Wir beschäftigen uns vor allem mit der kulturell, medial und situativ geprägten Variation und Funktion von Sprache und (multimodaler) Kommunikation. Dabei untersuchen wir unter anderem aktuelle gesellschaftliche und politische Diskurse im digitalen Raum in unterschiedlichsten Kontexten.
Ziel unserer Forschung ist ein Beitrag zu einem besseren Verständnis ...
Im Rahmen unseres interdisziplinären Teilvorhabens Political Communication in the Digital Age (PCitDA) bieten wir Seminare an, die den kompetenten, kritisch-reflektierenden und kultursensiblen Umgang mit digital vermittelter politischer Kommunikation fördern. Dabei erfolgt auch eine intensive Auseinandersetzung mit den Potentialen und Gefahren digital vermittelter politischer Kommunikation für (basis-)demokratische Prozesse. Zudem setzen wir uns mit den Möglichkeiten der Vermittlung im Unterricht durch die Integration digitaler Lehr- und Lernformate auseinander. Unser Fokus liegt vor allem auf sprachwissenschaftlichen Komponenten der Information and Media Literacy (IML) und ihrer Einbettung in der praktischen Lehre. Mit diesem Schwerpunkt gestalten wir Open Educational Resources (OER) für den Einsatz im Schul- und Hochschulkontext.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Daniela Wawra (Lehrstuhlinhaberin), Regina Holze (Ehemalige Mitarbeiterin)
Unsere Forschung im Projekt konzentriert sich auf die Analyse und Reflexion politischer Kommunikation im digitalen Raum in unterschiedlichen medialen und kulturellen Kontexten. Aktuell arbeiten und lehren wir zu folgenden Themen:
Mit dem Digital Turn sind neue Ausdrucksmöglichkeiten innerhalb digitaler Kommunikationsräume entstanden. Diese gilt es in all ihrer medialen Besonderheit zu beschreiben und verstehen zu lernen, damit die darin verwendete Sprache auch adäquat interpretiert und der Umgang damit gelehrt werden kann. (Tobias Bloch)
Der Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft beschäftigt sich mit dem System und der Verwendung der deutschen Sprache in all ihren Varietäten. Die für die Analyse der Sprache nötigen Kompetenzen geben wir an die Studierenden aller Lehramtsstudiengänge sowie des Bachelors of Education weiter.
Unsere Forschungsschwerpunkte sind:
Im Rahmen des Projekts geht es uns vor allem um den Gewinn linguistischer Erkenntnisse, die für angehende Deutschlehrkräfte besondere Relevanz haben. Gerade der sprachliche Fehler (in Grammatik und Orthographie) steht dabei im Fokus. Warum machen wir Fehler? Wie sind Fehler linguistisch zu analysieren? Welches implizite Sprachwissen steckt hinter Fehlern und wie können wir uns dieses bewusst machen? Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen werden umfangreiche Schülertext-Korpora erhoben und erforscht. In diesem Zusammenhang gehen wir auch der Rolle der Dialekte im Unterricht und im Sprachbewusstsein der Schülerinnen und Schüler nach. Sind die Mundarten des Deutschen eher Fehlerquellen oder Hilfsmittel, die Bewusstsein für die Unterschiede gesprochener und geschriebener Sprache schaffen?
Daneben interessieren uns die Sprache, die wir in digitalen Kommunikationswegen verwenden, wie auch die Sprache in Medienprodukten (Literatur, Film, Fernsehen usw.). Besonders die Sprache der sonst weniger beachteten, aber für den frühen Leseerwerb besonders wichtigen Bilderbücher, deren Aufbau, (Text-)Grammatik und Stil stehen dabei im Vordergrund.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Alexander Werth (Lehrstuhlinhaber), Christina Böhmländer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Kooperation im Teilvorhaben Text – Bild – Medien, einem fächerübergreifenden Austausch hinsichtlich Verstehens- und Aneignungsprozessen mit Text-Bild-Kommunikaten und digitalen Medien, mit den Fächern:
Neben der überaus notwendigen Entwicklung von Digitalkompetenz, dürfen jedoch wichtige Bildungsaspekte nicht aus dem Fokus geraten. So lässt sich in Anlehnung an Dieter Spanhel sagen: Digitale Bildung ist das, was der Mensch in der aktiven Auseinandersetzung mit bedeutsamen digitalen Lebenswelten selbst aus sich macht. (Benjamin Heurich)
Das Selbstverständnis des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und -didaktik ist in Forschung und Lehre auf Professionalisierungsprozesse angehender Lehrkräfte ausgerichtet. Im Fokus steht dabei die Entwicklung von Reflexionsfähigkeit, die den gesamten Ausbildungsweg sowie das lebenslange pädagogische Handeln begleitend unterstützen soll. In unserem Teilvorhaben Reflect and Act entwickeln wir dazu unter anderem Einsatzmöglichkeiten von E-Portfolios, die als Dokumentations- und Lerninstrument nachhaltig und fächerübergreifend in die universitäre Lehramtsausbildung integriert werden sollen.
Als Teildisziplin einer am Lebenslauf orientierten Bildungswissenschaft bearbeitet die (Grund)Schulpädagogik die mittlere und späte Kindheit sowie die Zusammenhänge von Bildung und Bildungssystem; insbesondere im Hinblick auf Bildungsprozesse unter den komplexen Bedingungen von Heterogenität. Die Primarstufe legt den Grundstein für den weiteren Bildungsweg der Kinder und begleitet zudem bereits in Gang gesetzte Sozialisationsprozesse. In der Lehramtsausbildung verfolgen wir einen biographietheoretisch-konstruktivistischen Ansatz, nach dem die Entwicklung des frühkindlichen Lebens nicht primär als Anpassung an Umweltbedingungen, sondern vielmehr als ein relativ eigenständiger, operational geschlossener, selbstreferentieller und autopoietischer Prozess verstanden werden soll.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Christina Hansen (Lehrstuhlinhaberin), Benjamin Heurich (Ehemaliger Mitarbeiter, nahtlose Weiterbeschäftigung als Lehrbeauftragter)
Der Lehrstuhl verbindet erkenntnistheoretische Arbeit mit empirischer Forschung in den Themenbereichen:
Die Pandemie hat den Studierenden mehr als transparent gemacht, dass man in digitalen Lehrformaten fit sein muss. Unsere Erfahrung ist, dass sie diese Chance mit beiden Händen ergreifen. (Prof. Dr. Brigitte Forster-Heinlein)
Die Professur für Angewandte Mathematik befasst sich mit mathematischer Modellierung und der Entwicklung neuer Methoden zur Analyse und Approximation von Signalen und Bilddaten. Zusätzlich leitet Professorin Dr. Forster-Heinlein das Passauer Mathe-Museum.
Unsere Forschungsschwerpunkte sind:
Im Rahmen des Projekts entwickeln wir neue Exponate für das Passauer Mathe-Museum. Dabei liegt unser Augenmerk besonders auf dem Ausbau des digitalen Museums auf unserer Website. Verschiedene interaktive Anwendungen und Erklärvideos eröffnen Schülerinnen und Schülern sowie allen Interessierten einen neuen Blick auf die Mathematik und ihre Anwendungen. Uns ist besonders wichtig, dass (Lehramts-)Studierende der Universität Passau eine aktive Rolle im Ausbau des Museums spielen. Exponate, die in Seminaren, Zulassungsarbeiten sowie Bachelor- oder Masterarbeiten entstehen, werden anschließend dauerhaft im Museum ausgestellt. So findet das fachlich erarbeitete Wissen Anwendung und wird über die Universität hinaus sichtbar. Das Ziel, das Exponat der Öffentlichkeit zu präsentieren, veranlasst die Studierenden sich besonders umfänglich mit dem mathematischen Sachverhalt zu beschäftigen, um für Fragen aus dem Publikum gewappnet zu sein. An ihrem Ausstellungsstück setzen die Studierenden die in den Didaktik-Vorlesungen erlernten Methoden selbstständig um. Die Lehramtsstudierenden lernen, fachwissenschaftliche und fachdidaktischen Aspekte zu verzahnen.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Brigitte Forster-Heinlein (Professurinhaberin), Dr. Thomas Fink (Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur), Hella Epperlein (Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur) Elena Mille (Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt)
Digitally enhanced‘ bedeutet für uns, Gelegenheiten zu schaffen, deutschdidaktische Vermittlungsprozesse hinsichtlich digitaler Gestaltungsmöglichkeiten zu reflektieren und exemplarisch zu erproben. Dies schließt den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Elementen ein und soll das didaktisch-methodische Repertoire angehender Lehrkräfte im Fach Deutsch zeitgemäß und zukunftsorientiert erweitern. (Prof. Dr. Karla Müller & Dr. Mirjam Dick)
Die Professur und der Lehrstuhl für Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur befassen sich mit allen Kompetenzbereichen des Deutschunterrichts. Das Fach ist Bestandteil der Lehramtsstudiengänge für Grundschule, Mittelschule, Realschule und Gymnasium sowie für den Bachelor of Education und den Master Bildungs- und Erziehungsprozesse.
Forschungsschwerpunkte sind:
Im Projekt arbeitet die Deutsch-Didaktik mit dem Schwerpunkt medienintegrativer Literaturunterricht an der Vernetzung von Fachinhalten und digitalem Kompetenzerwerb, welche auf innovative schulische Lehr-/Lernarrangements abzielt. Dabei werden aktuelle fachdidaktische Konzepte zur Medienverbunddidaktik mit fächerübergreifenden Konzepten wie Multimodal Literacy, Information and Media Literacy (IML) oder Digital Problem Solving verknüpft und interdisziplinär diskutiert. Im Fokus stehen dabei die Entwicklung moderner Seminarkonzepte ebenso wie die Kooperation mit Schulen, z. B. durch Erprobung bei uns entwickelter digitaler Unterrichtsbausteine oder im Rahmen von Lehrerfortbildungen. Die Erstellung offener Bildungsmaterialien (OER) und die nachhaltige Implementierung der Maßnahmen werden verfolgt.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Markus Pissarek (Lehrstuhlinhaber), Prof. Dr. Karla Müller (Ehemalige Professurinhaberin), Dr. Mirjam Dick (Ehemalige Mitarbeiterin, nahtloser Wechsel an die Universität Regensburg)
Wir können es uns nicht erlauben, nur Zuschauer zu sein!‘ (Paulo Freire) – Dieses Zitat kann man vorbehaltlos auch auf den Umgang mit Digitalität übertragen! (Prof. Dr. Hans Mendl)
In digitalen Welten zu leben ist für Kinder und Jugendliche völlig normal. Studierende und Lehrkräfte müssen digitale Funktions- und Nutzungsweisen kennen, um damit auch unterrichtlich kompetent und verantwortlich umgehen zu können. Die Tatsache, dass digitale Formate dynamisch sind und sich ständig ändern, erfordert auch die Fähigkeit von Lehrkräften zur immer neuen kritischen Analyse und medienethischen Reflexion.
Wir wollen Kinder und Jugendliche im Sinne einer Religious Digital Literacy dazu befähigen, religiöse Sprach- und Symbolwelten auch in ihrer Eigenart in digitalen Welten wahrzunehmen, zu entschlüsseln und in ihrer Wirkweise zu verstehen. Sie sollen lernen, sich über religiös relevante Fragen, Anliegen und Werte, wie sie in digitalen Welten aufscheinen, zu verständigen. Das soll ermöglichen, dass sie digital verantwortlich handeln. In besonderem Maße interessiert uns, welche Bedeutung digitale Welten bei der Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen haben.
#Ibidigital – Identitätskonfiguration durch biografisches Lernen in digitalen Welten
Die Auskonturierung einer Identität erweist sich im Zeitalter der sogenannten Postmoderne als ein fluider und dynamischer Prozess. Identitätsbildung ist nicht im Jugendalter abgeschlossen, sondern geschieht ein Leben lang. Die Vorstellung einer einmal entfalteten und stabilen Identität erscheint zunehmend als Mythos; vielmehr bildet sie sich eher patchworkartig, flexibel und balancierend. Vor allem narrative Identitätsbildungsprozesse erfolgen zunehmen in digitalen Welten – rezeptiv im Umgang mit personalen Präsentationen wie Influencerinnen und Influencern und aktiv in der Selbstpräsentation in sozialen Netzwerken. Von dieser Ausgangslage aus wird unser Teilvorhaben Identitätsbildung in digitalen Welten (#Ibidigital) geplant und durchgeführt:
Die Frage nach der Identitätsentwicklung soll in unserem Forschungsvorhaben multiperspektivisch vernetzt auf verschiedenen Ebenen angegangen werden: medienreflexiv, indem die alltagskulturellen, religionspädagogisch bedeutsamen und fächerübergreifenden personalen Präsentationsmodalitäten im Internet kritisch untersucht und kategorial erfasst werden; unterrichtsdidaktisch, indem davon ausgehend unterrichtsrelevante Modelle für den Umgang mit Identitätsbildung in medialen Räumen entwickelt werden.
Hochschuldidaktisch gewendet bezieht sich die Frage nach der lebenslangen Identitätsbildung auf die Ausbildung einer beruflichen Professionalität als Lehrerin oder Lehrer – beginnend im Studium und weitergehend im Referendariat. Dies soll konkretisiert werden durch ein Erforschen der weltweit spezifischen Ausprägungen einer Berufsprofessionalität (rezeptiver Ansatz), durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Frage nach dem eigenen professionellen Habitus beispielsweise in digitalen Formen eines Portfolios (reflexiver Ansatz) und durch eine Begleitung durch Personen aus den folgenden Phasen der Lehrerbildung (dialogischer Ansatz).
Für beide Perspektiven – die didaktische und die hochschuldidaktische – ist eine fächerübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen und mit schulischen Kooperationspartnern sowie Institutionen der Lehreraus- und -fortbildung unverzichtbar.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Hans Mendl (Lehrstuhlinhaber), Dr. Rudolf Sitzberger (Akademischer Oberrat), Alexandra Lamberty (Ehemalige Mitarbeiterin, nahtlose Rückkehr in den bayerischen Schuldienst)
'Digitally enhanced' is NOT substituting traditional paper-and-pencil forms of instruction with tablets, smartphones or other digital technologies. It‘s about transforming how humans learn by bypassing cognitive limitations. (Dr. Sima Caspari-Sadeghi)
Ingesamt forscht der Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt empirische Lehr-Lernforschung zu Bedingungen der Unterstützung von Lernprozessen in Schule und Hochschule. Dabei spielen digitale Medien eine zunehmend wichtige Rolle. Am Projekt ist der Lehrstuhl mit zwei Teilvorhaben beteiligt: Know Your Impact und Schulkooperation – Unterricht gemeinsam entwickeln.
Unter dem Motto Zeige mir deine Evidenz zielt das Teilvorhaben Know Your Impact auf das Gestalten einer Kultur der Evaluation und Überprüfung von Lernerfolgen unter Hochschullehrenden. Dabei wird die Anwendung unterschiedlicher digitaler Medien, digitaler Technologien und Verfahren nicht nur auf Basis von Erfahrungen und persönlichen Einschätzungen Lehrender gerechtfertigt, sondern basierend auf solider Evidenz ihrer Wirkungen auf Lehren und Lernen.
Das Schulkooperationsvorhaben unterstützt einzelne Kollegien schulscharf bei der Umsetzung ihrer individuellen Ziele im Bereich des Unterrichtens mit und über digitale Medien. In einer begleitenden Studie werden dabei nicht nur Prozesse der Unterrichtsentwicklung erforscht, sondern auch Entwicklungen der Zusammenarbeit in den Kollegien.
Um Lehrkräfte beim Aufbau digitalisierungsbezogener Kompetenzen für den Unterricht gezielt unterstützen zu können, werden passgenaue Fortbildungskonzepte für die einzelnen Projektschulen erarbeitet und erprobt sowie durch eine Begleitforschung evaluiert. Unterrichtsbausteine, die in universitären Lehrformaten des Projekts entwickelt werden, können dabei in der Schulpraxis erprobt, gemeinsam mit den Lehrkräften weiterentwickelt und für die Lehrkräftefortbildung zur Verfügung gestellt werden. Neben einer Verbesserung der Kooperation von Schule und Universität ist es insbesondere Ziel des Teilvorhabens, Kooperationsstrukturen innerhalb der Kollegien zu fördern und nachhaltig zu sichern. Die Umsetzung der Medienentwicklungspläne auf Schulebene soll durch die Zusammenarbeit ebenfalls vorangetrieben und unterstützt werden.
Die Begleitforschung mit zwölf Projekt- und zwölf Begleitschulen fragt nach differenziellen Entwicklungen in den Kollegien und der Möglichkeit, medienbezogene Einstellungen, förderliche Intentionsbildung und zielgerichteten Einsatz digitaler Medien im eigenen Unterricht durch Förderung von Kollaboration zu unterstützen sowie die Entstehung nachhaltiger Kollaborationsstrukturen günstig zu beeinflussen. Die Studie ist angelegt als längschnittliche Interventionsstudie mit drei Befragungszeiträumen in den drei Jahren der Projektlaufzeit. Befragt werden jeweils alle Lehrkräfte der 24 Schulen sowie die Schulleitungen.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Jutta Mägdefrau (Professurinhaber), Dr. Sima Caspari-Sadeghi (Wissenschaftliche Mitarbeiterin), Lothar Löschenbrand (Ehemaliger Mitarbeiter, nahtlose Rückkehr in den Schuldienst), Petra Mayrhofer (Ehemalige Mitarbeiterin, nahtloser Wechsel in die Studiengangskoordination Lehramt an der Universität Passau)
Das Teilvorhaben Know Your Impact bietet ein umfassendes Faculty Professional Development Program (FPDP) für Lehrende, d. h. Wissenschaftliche Mitarbeitende sowie Professorinnen und Professoren, durch Coaching, Trainings und tutorielle Unterstützung der Lehrenden in
Das Schulkooperationsvorhaben verfolgt
Digitally enhanced‘ heißt keineswegs, Lehre nach traditionellem Verständnis mit digitalen Werkzeugen zu optimieren, sondern Schule so zu gestalten, dass Kinder sich in einer digitalisierten Welt zu selbstbestimmten, mündigen Mitgestalterinnen und Mitgestaltern entwickeln können. (Petra Mayrhofer)
Ein Fach wie die Kunstpädagogik, das sich explizit mit der Welt der Bilder beschäftigt, steht heute vor großen Herausforderungen. Im Alltag Bilder zu lesen, zu genießen, sie schön oder abstoßend zu empfinden, Informationen zu entnehmen usw. ist die eine Seite, zugleich besteht jedoch die Verpflichtung, Bilder kritisch zu bewerten, eine Kompetenz, die heute zu den vordringlichsten Bildungsaufgaben gehört. Urteilskraft empfiehlt sich daher als zentraler Schlüssel zur allgemeinen Bildung. (Prof. Dr. Alexander Glas)
Im interdisziplinären Verbund des Projekts arbeitet die Professur für Kunstpädagogik und Visual Literacy an digital unterstützten Lernangeboten zur kritischen Reflexion über mediale Bedeutungskonstruktion im Spannungsfeld von Bild und Text. Im Fokus der universitären Lehre steht dabei die bewusste Gestaltung multimodaler Bildungsmedien: Lehrpersonen können und sollten sich grundsätzlich als Gestaltende begreifen, die eine Vielzahl an Medien (vom eigenen Körper über Raum bis hin zu konkreten Bildungsmaterialien) nutzen, um Zugänge zur Aneignung von Wissen bereitzustellen. Durch die Digitalisierung stehen Lehrpersonen mehr und mehr Produktions- und Verbreitungsmöglichkeiten für Bildungsmedien zur Verfügung und damit die Möglichkeit einer digitalen Erweiterung von Lernangeboten (digitally enhanced). Durch die Kunstpädagogik in ihrer interdisziplinären Vernetzung erhalten die Studierenden Lernangebote, mit denen sie ihre Fähigkeiten zur Reflexion über die Konstruktivität von Medienprodukten erweitern können. Dies gilt sowohl im Hinblick auf Auswahl und Rezeption als auch auf die Konzeption eigener Medienprodukte im Rahmen von Vermittlungskontexten.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Barbara Lutz-Sterzenbach (Professurinhaberin), Prof. Dr. Alexander Glas (Ehemaliger Professurinhaber), Dorothe Knapp (Ehemalige Mitarbeiterin, nahtloser Wechsel an das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH))
Entwicklung von (interdisziplinären) Seminarformaten und digitalen Open Educational Resources (OER) im Bereich der Information and Media Literacy (IML) mit Schwerpunkt der reflektierten Gestaltung multimodaler Bildungsmedien:
Wenn Welterschließung zu großen Teilen medial vermittelt geschieht und uns durch die Digitalisierung mehr und mehr Produktions- und Verbreitungsmöglichkeiten für multimodale Bildungsmaterialien zur Verfügung stehen, sollten sich Lehrpersonen spätestens jetzt als Gestaltende begreifen und über diese Gestaltung, die sie vornehmen, kritisch reflektieren können. (Dorothe Knapp)
Der ‚Digital Turn‘ bedeutet für das Fach Geschichte zum einen, dass hier Strategien der Suche, Prüfung, Bewertung und Verwendung von historischen Quellen neue Formen annehmen. Durch den Zugriff auf digitalisierte Quellen eröffnet sich mehr Potential für Perspektivenwechsel, Multiperspektivität und Inklusion. Andererseits sind wir durch die digitalen Medien einer Flut von Geschichtsdarstellungen – von einfachen Slogans bis zu elaborierten wissenschaftlichen Abhandlungen – ausgesetzt, deren Deutungsangebote kritisch zu prüfen sind. ‚Digitally enhanced‘ erlaubt es uns (Lehrenden, Studierenden und Schülerinnen wie Schülern), historisches Denken ganz praktisch umzusetzen. Also selbst etwas zu produzieren und nicht nur zu konsumieren. Die Digitalisierung eröffnet vielseitige Möglichkeiten historische Informationen in Wissen zu überführen und dieses in Schule, Universität, öffentlichen Räumen zu vermitteln, zu verbreiten und zur Diskussion zu stellen. (Prof. Dr. Andreas Michler & Dr. Viola Huang)
Der Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte beschäftigt sich dezidiert mit der Rolle von Information and Media Literacy (IML) für den Geschichtsunterricht: Mit der Fähigkeit also, Informationen und Medien kritisch zu hinterfragen, zu analysieren, einzuordnen und schließlich eigenes Wissen zu produzieren und zu vermitteln. Dabei konzentriert sich die Professur für Didaktik der Geschichte besonders auf innovative Lehrformate, in denen Lehramtsstudierende zentrale Fachinhalte sowie Qualifikationen in digital unterstütztem Unterricht erwerben, indem sie selbst historisches Wissen in einem digitalen Format produzieren und vermitteln.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Andreas Michler (Professurvertreter), Thomas Stelzl (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, nahtloser Wechsel an die Stiftung Forum Recht), Assistant Professor Dr. Viola Huang (Ehemalige Mitarbeiterin, nahtloser Wechsel an das Middlebury College, USA)
Im Zentrum unserer Arbeit stehen Entwicklung und Evaluation innovativer Lehrformate, Konzeption, Produktion und Erprobung von Open Educational Resources (OER) und Forschung zu Themen wie
Die Digitalisierung durchdringt sämtliche Lebensbereiche und stellt auch Schulen und Hochschulen vor große Herausforderungen. In der erfolgreichen Begleitung der Digitalen Transformation liegt eine der wichtigen Aufgaben unserer Lehreinheit begründet. Dabei ist es wichtig, digitale Technologien nicht nur unter dem Gesichtspunkt ihrer didaktischen Potentiale zu betrachten. Vielmehr soll ein kompetenter Umgang mit digitalen Technologien immer auch mit einer kritischen und reflektierten Mediennutzung einhergehen. Media Literacy stellt eine Erweiterung klassischer kompetenzorientierter Ansätze dar und ist eine Schlüssel-qualifikation, die Studierende für das zukünftige Berufsleben unausweichlich benötigen. (Prof. Dr. Maximilian Sailer)
Der Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft befasst sich in den Lehrveranstaltungen für Lehramtsstudiengänge, den Bachelor of Education und den Master Bildungs- und Erziehungsprozesse unter Einbezug neuster Forschungsergebnisse mit der Klärung normativ-pädagogischer Fragen, bildungstheoretischen Reflexionen von Lehr-Lernprozessen und der Ausbildung professioneller Handlungskompetenz. Darüber hinaus werden in den Lehrveranstaltungen für den Bachelor und Master Medien und Kommunikation medienpädagogische und mediendidaktische Inhalte vertieft. Unser Ziel ist es, innovative und abwechslungsreiche Lehre anzubieten, die neben Wissen auch zu zunehmender Handlungskompetenz führen soll. Dies soll es unseren Studierenden ermöglichen, Aufgaben in pädagogischen Handlungsfeldern gerecht zu werden.
Die Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls sind u. a. Medienpädagogik, pädagogische Lehr-/Lernforschung, empirische (Medien-)Bildungsforschung und Qualifikations- und Kompetenzforschung. Der Schwerpunkt im Projekt liegt auf der medienpädagogischen Entwicklung und Umsetzung von frei verfügbaren und
nachhaltigen schulischen und universitären OER-Bausteinen. Die offenen Lehr-/Lernmaterialien haben einen Fokus auf der Information and Media Literacy (IML) und vermitteln grundlegendes Wissen und Kompetenzen zur kritischen Reflexion, Nutzung und Produktion digitaler Medien. Nach erfolgreicher Durchführung und Evaluierung werden die OER-Bausteine veröffentlicht. Zusätzlich werden regionale Fortbildungen für Lehrende an Schulen zur Medienkompetenz und zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien entwickelt.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Maximilian Sailer (Lehrstuhlinhaber), Simone Jung (Ehemalige Mitarbeiterin, nahtloser Wechsel an die Technische Hochschule Deggendorf), Junior-Prof. Dr. Andreas Spengler (Ehemaliger Mitarbeiter, nahtloser Wechsel an die Universität Rostock)
Um moderne Medien reflektiert und kritisch einsetzen zu können, muss man wissen, wie diese ‚funktionieren‘ und Bedeutung vermitteln. Diese Medienkunde leistet die Mediensemiotik beim Kompetenzaufbau der Information and Media Literacy im digitalen Zeitalter. (Prof. Dr. Jan-Oliver Decker)
In Zeiten ubiquitärer Digitalisierung wird der Mensch von klein auf mit einer nahezu unüberschaubaren Menge medialer Erzeugnisse konfrontiert. Selbst wenn sie den Anschein der Objektivität oder des bloßen Unterhaltungsmediums erwecken, vermitteln all diese ‚Texte‘ (in einem extensiven Textverständnis) dabei subjektive Werte, Normen und Weltbilder. Diesen Zugang zu beschränken oder stets in einem pädagogisch adäquaten Rahmen stattfinden zu lassen, erscheint durch allgegenwärtige Zugänge in Form elektronischer Endgeräte fast unmöglich. Um insbesondere implizite Strategien der Vermittlung zu durchblicken und Medien bewusst und mit kritischem Blick nutzen zu können, bedarf es bereits im Schulalter der Medienkompetenz bzw. der Information and Media Literacy (IML).
IML zu vermitteln ist wichtige Aufgabe der Lehrkräfte. Voraussetzung hierzu ist die IML des Lehrpersonals. Künftige Lehrkräfte an die Funktionsweisen unterschiedlichster Medien heranzuführen und vor allem, ihnen ein simples und intuitiv nutzbares Instrumentarium zur Medienanalyse an die Hand zu führen, ist Ziel der Mediensemiotik. Wir wollen somit den Grundstein für ein umfassendes Medienverständnis legen, das eine der Voraussetzungen kritischen Denkens und der reflektierten Teilnahme am medialen Diskurs ist.
Gerade für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Medien eröffnet sich durch die Digitalisierung eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Auf Ebene der Lehre bieten sich ebenso Chancen bezüglich der Individualisierung und Personalisierung des Lernens, als auch Risiken, wenn die persönliche Ansprache potenziell verloren geht und alles im medialen Flow untergeht. Es gilt also diese Chancen durch direkte Einbindung der Studierenden zu stärken, als eine schlichte 'Berieselung' vor dem Bildschirm geschehen zu lassen.
Die Digitalisierung ist in der Mediensemiotik längst Gegenstand der Reflexion und kritischen Analyse auf dem Fundament bestehender Rahmentheorien. Dabei erscheinen uns Fragen einerseits der zu bewahrenden Qualitätssicherung und andererseits der schnellen Verfügbarkeit von Daten, Korpora, Literatur zwei Seiten der Digitalisierung zu sein. Wichtig ist für uns, dass disziplinäre Fragestellungen nicht den digitalen Forschungsmethoden angepasst werden, sondern digitale Methoden den Forschungsfragen der Disziplinen dienen. Sie sollen die Forschung erleichtern.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Jan-Oliver Decker (Professurinhaber), Dr. Amelie Zimmermann (Ehemalige Mitarbeiterin, nahtloser Wechsel an das Bucerius Lab der ZEIT-Stiftung, Hamburg)
Komplexe Zusammenhänge kompakt und überschaubar darzustellen und damit beherrschbar und lösbar zu machen, darum geht es uns Informatikerinnen und Informatikern. Ein solches Vorgehen, kurz ‚Computational Thinking‘ genannt, kann für andere Fachgebiete genauso nützlich sein und Spaß machen. (Florian Obermüller)
Die Didaktik der Informatik erarbeitet im Rahmen des Teilvorhabens IML-Basic mit Lehramtsstudierenden aller Fächerverbindungen der Sekundarstufe in Lehrveranstaltungen Zugänge zum Computational Thinking. Die dabei erworbenen Kompetenzen sollen die zukünftigen Lehrkräfte in die Lage versetzen, ihre Unterrichtsfächer noch besser und zeitgemäßer zu reflektieren und auszugestalten.
Computational Thinking umfasst das Abstrahieren von unnötigen Details, das Analysieren von Zusammenhängen, das Identifizieren automatisierbarer Vorgänge, das Erkennen von Mustern, das Aufteilen von Problemen in Teilprobleme und das Lösen dieser. Hierbei werden Fehler gemacht. Viele dieser Fehler können mit Hilfe sogenannter Fehlermuster verallgemeinert werden. Wir versuchen solche Fehlermuster zu identifizieren und mit typischen Beispielfehlern zu veranschaulichen. Die Studierenden beschäftigen sich mit diesen Fehlermustern, wenn sie selbst entsprechende Fehler machen, reparieren und reflektieren. So wird ihre eigene Abstraktions- und Analysefähigkeit eingefordert und gefördert und sie erkennen vielfältige Lernchancen, die die Arbeit an und mit Fehlern bietet. Darüber hinaus gibt es für die Studierenden die Möglichkeit, im Rahmen eines Praktikums gemeinsam mit Kindern das Erkennen, Reparieren und Reflektieren von Fehlern zu erarbeiten.
Außerdem können von Studierenden einige kleine Videosequenzen zur Erläuterung von Fehlermustern entworfen und umgesetzt werden. Es ist geplant, geeignete Sequenzen in ein Analyse- und Unterstützungswerkzeug zu integrieren, welches gewisse Fehlermuster automatisch erkennen kann. Wir erhoffen uns davon die Unterstützung des Lehr-/Lernprozesses durch regelmäßiges und passgenaues Feedback.
Beteiligte Personen: AOR' Ute Heuer (Akademische Direktorin), Florian Obermüller (Ehemaliger Mitarbeiter, nahtloser Wechsel an den Lehrstuhl für Software Engineering II der Universität Passau)
Veränderungen in der Forschung, der Lehre und im Praxistransfer der Psychologie für die Schule und Hochschule, z. B. Forschung zum Lehren und Lernen, Risiken im Einsatz digitaler Medien, Flipped Classrooms oder Ablenkung durch digitale Medien und dem Umgang mit nicht gefilterten Quellen (Erkennen von Fake News etc.) (Prof. Dr. Judith Schweppe & Dr. Petra Ziegler)
Die Professur für Psychologie mit Schwerpunkt Lehren und Lernen mit digitalen Medien beschäftigt sich mit Anwendungsforschung im Bereich von Lehren und Lernen sowie kognitionspsychologischer Grundlagenforschung. Unsere Forschung adressiert beispielsweise Fragen danach, wie sich die Gestaltung von (multimedialen) Lernumgebungen auf die Belastung des Arbeitsgedächtnisses und den langfristigen Wissenserwerb auswirken, inwiefern der Wissensabruf bereits beim Lernen den Lernerfolg fördern kann oder wie Hintergrundmusik die Leistung in kognitiven Aufgaben beeinflusst. Darüber hinaus forschen wir zum subjektiven Wohlbefinden und zum Verhalten in Lebenssituationen mit Umbrüchen/Veränderungen, wie zum Beispiel der Corona-Pandemie.
Als Methoden kommen vor allem Verhaltensexperimente, aber auch Befragungen und Blickbewegungsanalysen zum Einsatz. Dabei unterstützen wir die Prinzipien offener Wissenschaft (Open Science).
Im Projekt geht unser Teilvorhaben auch der Entwicklung eines Diagnostikinstruments zu Grundlagen digitaler Kompetenz, also einer Information and Media Literacy (IML) nach.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Judith Schweppe (Professurinhaberin), Prof. Dr. Andreas Gegenfurtner (Ehemaliger Professurinhaber, jetzige Erreichbarkeit an der Universität Augsburg), Dr. Petra Ziegler (Ehemalige Mitarbeiterin, nahtloser Wechsel an das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen, Schleswig-Holstein)